An einem Novemberabend 2010 fanden sich in Wien einige Frauen zusammen. Inspiriert von den „Goddess-Conferences“, die es seit über 20 Jahren in England, Amerika, Irland, Belgien, Schweden und anderen Länder schon gab, wollten sie so eine Veranstaltung für den deutschen Sprachraum kreieren.
Die Frauen stellten eine bunte Mischung dar. Eine von ihnen hat das treffend ausgedrückt: "Wir kommen aus verschiedenen Einflugschneisen". Aus der Matriarchatsforschung, aus dem politischen Feminismus, aus der Umweltbewegung, aus unterschiedlichen spirituellen Richtungen, es war eine „Priesterin der Göttin“ dabei, ebenso wie eine Businessfrau, eine Naturwissenschaftlerin, Künstlerinnen, Pädagoginnen und Therapeutinnen.
Vereint hat sie der Wunsch, vielmehr die Sehnsucht danach, Frauen zu stärken und ihr Wesen, Wissen und Wirken auf dieser Erde stärker sichtbar zu machen.
Der gemeinsame Konsens: Die Göttin!
Jene urweibliche Kraft, die in vielen Mythen lebt, die in so zahlreichen Geschichten die unendliche Vielfalt der Frauen zeigt.
Denn ist die Göttin weiblich, so lebt sie in allen Frauen als Quelle für Kraft, Weisheit und Lebensfreude – und dem ganz natürlichen Selbstverständnis, dass alle Frauen genau so sein dürfen, wie sie sind.
Ist die herkömmliche Geschichtsschreibung männlich und aus der Sicht der Mächtigen, so finden wir in den Mythen und Märchen sehr authentische Einblicke, wie die „normalen“ Menschen gelebt haben, mit welchen Themen sie sich beschäftigt haben, welchen Herausforderungen sie sich stellen mussten und wie sie ihrer Freude in Festen Ausdruck gaben.
Und die überwiegende Zahl der Mythen und Märchen handeln vom (Zusammen-)Leben der Frauen. Die mythologischen Frauenfiguren und Göttinnen erzählen die weibliche Geschichte - "Her-story"
Lange war die Göttin im Verborgenen und mit ihr die Frauenkraft. Die "Urmütter" der österreichischen Göttinnen-Konferenz - das waren Andrea Dechant, Hildegard Kirchweger, Irene Pobitzer und Stefanie Elaria Mertl - haben es sich zur Aufgabe gemacht, die Göttin und mit ihr die Frauenkraft sichtbar, erlebbar und spürbar zu machen. Für alle Menschen, die die Verbindung zu dieser weiblichen, universellen und wichtigen Urkraft beleben möchten.
Schließlich war es soweit: Die 1. Österreichische Göttinnen-Konferenz fand vom 26. - 28. Mai 2012 im Schloss Miller-Aichholz in Wien statt.
Das Thema war: Göttinnen auf dem Gebiet des heutigen Österreich.
Jene, die sich mit Göttinnen beschäftigen, kennen viele aus dem antiken Griechenland und Rom, aus dem babylonisch-akkadischen-sumerischen Raum, aus Ägypten, auch chinesische, afrikanische, süd- und nordamerikanische Göttinnen und aus vielen weiteren Kulturkreisen.
Was weitgehend unbekannt ist, das sind all die mythologischen Frauenfiguren, die einst hier, bei uns daheim gewirkt haben.
Und deren Kraft, die nach wie vor vorhanden ist, wollten wir sichtbar uns erlebbar machen:
Noreia, die drei Bethen – Wilbeth, Ambeth und Borbeth, Ostara, die Percht, die alte Flussgöttin Danu, Rigani und nicht zuletzt die Willendorferin fanden sich auf unserem Göttinnen-Rad.
Einer der Höhepunkte war die sinnlich-kraftvollen Performance mit der die „Wüstenrosen“ diese "österreichischen Göttinnen" zum Leben erweckt haben.
Sozusagen als „Hebamme“ für die österreichische Göttinnen-Konferenz fungiert Kathy Jones, die aus England kam, wo sie seit über 20 Jahren die „Goddess Conference“ in Glastonbury organisiert, Mitbegründerin des Glastonbury Goddess Temple und der Isle of Avalon Foundation ist.
Sie war unsere erste „Matrona“.
Der große Erfolg und die Freude mit der 1. Göttinnen-Konferenz beflügelten uns und so fand 2014 die 2. Göttinnen-Konferenz in Wien statt. Wir übersiedelten in das Schloss Laudon, das größer ist und das vor allem einen zauberhaften kleinen Schlossteich hat.
Gerade richtig für die „Göttinnen des Wassers“, mit denen der Zyklus der Elementegöttinnen begann.
Alles kommt aus dem Wasser und die fließenden Göttinnen, die Meer- und Flussmütter beglückten uns vom 1. Mai bis 3. Mai 2014 mit ihrem Element.
Sie zeigten sich in ihren unterschiedlichen Daseinsformen – vom zarten Nebel und Tau, über ihre starre Form von Eis und Schnee, über all unsere uns nährenden Körperflüssigkeiten bis hin zur mächtigen Urmutter des Ozeans.
Im Morgentau spürten wir uns in die Magie der großen Venusblume hinein, die im verwunschenen Zaubergarten des Schlosses ausgelegt war.
Einer der Höhepunkte war die Performance „Göttinnen, Priesterinnen und weise Frauen“, bei der eindrucksvoll Frauenkleidung aus den verschiedenen keltischen Epochen gezeigt und erklärt wurden.
Zu unserer großen Freude gab uns Zsuzsanna E. Budapest, einer der wichtigsten Frauen der feministisch-spirituelle Frauenbewegung, die Ehre, die Matrona der 2. Göttinnen-Konferenz zu sein. Sie reiste aus Kalifornien an. Viele Frauen kennen ihre Bücher wie „Herrin der Dunkelheit-Königin des Lichtes“, „Das magische Jahr“ oder „Mondmagie“ und freuten sich, Zsuzsanna bei der Göttinnen-Konferenz persönlich kennenlernen zu können.
Oft sangen wir ihr Lied „We all come from the goddess“.
Der Elemente-Zyklus wurde mit der 3. Göttinnen-Konferenz vom 26. Mai bis 28. Mai 2016 fortgesetzt. Die Erdgöttinnen forderten sehr eindrucksvoll, dass ab nun auch Mädchen dabei sein sollen. Und so belebten 15 „Töchter der Erde“ mit ihrem Wissen und ihrer Lebendigkeit die Göttinnen-Konferenz. In ihrem eigenen Raum machten die Mädchen ihre Erfahrungen mit den Erdgöttinnen klinkten sich immer wieder in das große Ganze ein, um ihre Geschichten und Erfahrungen mit jenen der anderen zu verweben.
In 9 verschiedenen Clans erforschten und erspürten wir gemeinsam die Erdgöttinnen aus den verschiedenen Kontinenten und brachten ihre Essenz und Botschaft in einer gemeinsamen Zeremonie zum Ausdruck.
Eine große Labyrinth-Zeremonie führte uns weit hinein in das Geheimnis der Erdgöttinnen.
Sehr große Freude machte uns die Matrona der 3. Göttinnen-Konferenz, Anique Radiant Heart, eine international anerkannte spirituelle Lehrerin. Seit vielen Jahren leitet sie einen Göttinnen-Tempel in Australien, von wo sie extra angereist ist. Anique hat uns nicht nur mit ihrer Wissen sondern auch mit ihrer wunderbaren Stimme beschenkt - bei den Ritualen sowie bei der Göttinnen-Gala.